Toleranz fördern Gemeinwesen stärken

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Die Bundesprogramme „VIELFALT TUT GUT“ und „kompetent. für Demokratie“ haben sich in der Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus insgesamt bewährt. Die Erfahrungen aus über zwei Jahren haben aber auch gezeigt, dass weitere Anstrengungen notwendig sind, um dauerhaft und wirksam rechtsextremistischen Kräften begegnen zu können.

Fachkonferenz
am 17. und 18. März 2010
in Potsdam

Auf der zweitägigen Konferenz wollen wir die Wirkung der Programme in der Praxis genauer in den Blick nehmen und über die weiteren Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten diskutieren: Wie funktionieren die Bundes- und Landesprogramme in der Praxis? Welche nachhaltigen Wirkungen lassen sich ausmachen? Welche Probleme haben sich ergeben? Welche Korrekturen oder Modifikationen sind nötig?

Weitere Informationen zur Tagung sowie die Anmeldung finden Sie in der Anlage.


“Die unendliche Geschichte einer Diskriminierung: Antisemitismus heute” – Vortrag von Dr. Juliane Wetzel, Zentrum für Antisemitismusforschung

Einladung der Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg

Die unendliche Geschichte einer Diskriminierung: Antisemitismus heute” – Vortrag von Dr. Juliane Wetzel, Zentrum für Antisemitismusforschung
Mittwoch, den 10. März 2010 – 18.30 Uhr
“Waldstadt-Treff”, Gutenbergstraße
15806 Zossen/Waldstadt

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg lädt Sie herzlich zum Vortrag „Die unendliche Geschichte einer Diskriminierung: Antisemitismus heute“ mit Dr. Juliane Wetzel in den “Waldstadt-Treff” nach Zossen ein, der der Bürgerinitiative “Zossen zeigt Gesicht” nach dem Brandanschlag (http://www.spaces-brandenburg.de/) auf das “Haus der Demokratie” als Ausweichort angeboten wurde. Bitte informieren Sie auch interessierte Freunde und Bekannte, die wir über unsere Verteiler nicht erreichen! Im Anhang finden Sie die Veranstaltungsankündigung als pdf.

Mit freundlichen Grüßen,
Susan Hermenau
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Die unendliche Geschichte einer Diskriminierung: Antisemitismus heute

Durch die Machtübernahme der Nazis im Jahre 1933 fanden jüdische Gemeinden in Brandenburg ein jähes Ende. Diejenigen Mitglieder, die nicht im Exil Zuflucht suchten, wurden vertrieben und ermordet. Thora und Talmud, Rabbiner und Chanukka: Die meisten Nichtjuden wissen heute sehr wenig über die jüdische Religion und ihre Traditionen. Sie können sich jüdisches Leben, wie es vor dem Holocaust in Deutschland stattgefunden hat, gar nicht mehr vorstellen. Dennoch stimmen laut Bevölkerungsumfragen 14 Prozent der brandenburgischen Bevölkerung der These zu, dass „der Einfluss der Juden auch heute noch zu groß sei“, dabei leben z.B. in Potsdam gerade einmal 800 Bürger jüdischen Glaubens. Woher rührt dieser Antisemitismus? Wie verbreitet sind antisemitische Vorstellungen?

Antisemitismus macht eine ständige Wandlung durch. Von der religiösen zur ökonomisch begründeten bis hin zur rassistischen Judenfeindschaft hat er immer wieder neue Ansätze hervorgebracht, die bis in die Gegenwart wirksam geblieben sind. Heute werden Israelfeindlichkeit und die Forderung nach einem Schlussstrich unter die Erinnerung an den Holocaust als „sekundärer Antisemitismus“ bezeichnet. Das Problem bleibt jedoch dasselbe: Jüdische Menschen werden aufgrund ihrer religiösen Zugehörigkeit diskriminiert und nicht selten bedroht.

Dr. Juliane Wetzel, wissenschaftliche Angestellte des Zentrums für Antisemitismusforschung, erläutert in ihrem Vortrag Grundlagen des Antisemitismus und geht auf seine aktuellen Tendenzen ein. Wo endet Kritik an der Politik Israels, wo beginnt Antisemitismus? Welche Rolle spielt er für die extreme Rechte? Und wie kann die Situation in Ostdeutschland und in Brandenburg charakterisiert werden? Dr. Wetzel ist geschäftsführende Redakteurin des Jahrbuchs für Antisemitismusforschung. Sie veröffentlichte zahlreiche Publikationen und Vorträge zum Thema.

In der anschließenden Diskussion besteht die Möglichkeit, genauer nachzufragen und eigene Gedanken zu formulieren. Die Veranstaltung findet im Rahmen des Projekts “SPACES – Information, Debatte, Training für Toleranz” statt und wird im Bundesprogramm “XENOS – Integration und Vielfalt” durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert.

Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung per E-Mail oder Fax wird gebeten. Weitere Informationen und Anmeldung zur Veranstaltung:

Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg, Dortustraße 52, 14467 Potsdam, Tel: 0331-200578-0 Fax: 0331-20057820, Mail: anmeldung@boell-brandenburg.de, www.boell-brandenburg.de

Dresden: Wir waren dabei

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Rund 15000 Menschen aus Dresden und der gesamten Bundesrepublik haben es geschafft, am 13. Februar den Aufmarsch von Nazis aus ganz Europa zum 65. Jahrestag der Bombardierung Dresdens zu verhindern. Ein breites Bündnis aus Gegendemonstranten kam am Sonnabend in die Elbestadt und wir, die Bürgerinitiative Zossen zeigt Gesicht, waren dabei. Sogar mittendrin am Albertplatz in der Dresdener Neustadt. Er lag auf der Marschroute der Rechten. Doch bis Mittag hatten sich dort schon etwa 2000 Menschen versammelt, um zivilen Ungehorsam zu leisten. Mit einer kilometerlangen Menschenkette durch die Altstadt und mit Blockaden ist den  Rechtsextremen nur eine Kundgebung am Neustädter Bahnhof geblieben.

Uns tat besonders gut, dass man uns inzwischen kennt: „Seid Ihr aus jenem Zossen, in dem das Haus der Demokratie angezündet wurde?“, hieß es vielfach und „ihr müsst weitermachen, ihr werdet gebraucht“.