PM: Stolperstein für Werner Robert Dalen
Am Freitag, 30. November, um 11 Uhr wird der Kölner Bildhauer Gunter Demnig in der Zossener Stubenrauchstraße 4 einen Stolperstein für Werner Robert Dalen verlegen.
Werner Robert Dalen wurde am 10. Juni 1879 in Bromberg (Bydgoszcz/Polen) geboren. Seine Eltern waren Gertrud und Robert Davidson, der sich ab 1904 in Dalen umbenannte. Der Vater war preußischer Oberpräsidialrat beim Oberpräsidium Magdeburg. Das Ehepaar hatte vier Söhne. Die vier Söhne waren Werner Robert, Friedrich (Fritz), Kurd und Max Anselm Ernst. Letzterer kam im Ersten Weltkrieg ums Leben.
Werner Robert Dalen arbeitete als Notar und Rechtsanwalt in Zossen. Die Löschung seiner Anwaltszulassung, mit der der Verzicht auf das Notariat verbunden war, erfolgte 1934. Dalen verließ Zossen Ende 1939 in Richtung Berlin. Eine Postzustellungsurkunde vom 2.11.1939 ist noch an Werner Dalen in der Stubenrauchstraße 4 in Zossen adressiert.
Am 27./29. Oktober 1941 wurde Dalen von Berlin ins Ghetto Litzmannstadt (Lodz/Polen) deportiert. Dort kam er am 22. Januar 1942 ums Leben.
Werner Dalen wurde nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten aus der Mitte der bürgerlichen, christlich-konservativen Gesellschaftskreise in Zossen durch die „Rassegesetze“ schlagartig und willkürlich herausgerissen und umgebracht.
Ebenfalls am 30. November werden in Berlin Stolpersteine für Werner Robert Dalens Brüder Kurd und Fritz verlegt.
Dieser mittlerweile siebte Stolperstein in Zossen, der an Opfer der NS-Zeit erinnert, ist eine gemeinsame Initiative der Bürgerinitiative Zossen zeigt Gesicht sowie der Fraktionen in der Stadtverordnetenversammlung SPD/Die Linke, Bündnis 90/Die Grünen und FDP. Für die Recherche konnten wir auf Erkenntnisse zurückgreifen, die das Projekt “Spurensuche. Jüdisches Leben in Zossen 1925 – 1945″ erbracht hat. Das Projekt wurde 2006 unter der Trägerschaft des Jugendfreizeitklubs Leo e.V. und in Zusammenarbeit mit dem BAZ e. V. und der Gesamtschule „Geschwister Scholl“ Dabendorf abgeschlossen. Die seinerzeit entstandene Dauerausstellung über jüdisches Leben in Zossen ist mit dem Brand des Hauses der Demokratie im Januar 2010 zerstört worden.