Antifaschistisches Aktionswochenende – friedlich, bunt und erfolgreich

Das „Antifaschistische Wochenende“ ist vorbei und war für die beteiligten Gruppen ein Erfolg. Es machte zugleich einige z.T. Besorgnis erregende Entwicklungen in Zossen deutlich:

  1. Die von der Stadtverwaltung erwarteten gewalttätigen Auseinandersetzungen fanden nicht statt. Es gab keine zerbrochenen Scheiben, keine Schmierereien, auch keine brennenden Autos und kaum Verkehrsbehinderungen. Stattdessen freundliche, besonnene und verständnisvolle Demonstranten und Polizisten.
  2. Leider fielen nicht nur Gewerbetreibende auf die Panikmache herein und machten ihre Geschäfte dicht. Manch ein Zossener fürchtete wahrscheinlich Straßenkämpfe und hielt sich abseits. Insofern kamen die Aktionen der Stadtverwaltung den Rechtsextremisten sehr gelegen.
  3. Die sogenannten „Nationalen Sozialisten Zossen“ bestätigten erstmals die Identität und Adresse eines Mitgliedes der rechtsextremen Szene. Unter Bezug auf die Berichterstattung in der Presse heißt es auf der Internetpräsenz der „Nationalen Sozialisten Zossen“: „Einmal mehr wurde der vollständige Name mit samt der Anschrift eines Aktivisten veröffentlicht.“ Dieser fotografierte aus dem ersten Stock der Berliner Straße 3, direkt über der Postagentur, die Teilnehmer der Demonstration, um sie wie es in der Presse heißt, „‘erkennungsdienstlich‘ zu behandeln“.

Das Grundstück Berliner Straße 3 ist der Ort der ersten nachgewiesenen jüdischen Wohnstätte in Zossen. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts gehörte das Grundstück dem jüdischen Händler Wolf Israel. Bis zu den gewaltsamen Ereignissen der Reichspogromnacht vom 9./10. November 1938 und der anschließenden Schließung des Geschäfts befand sich an diesem Ort das Kaufhaus des jüdischen Textilhändlers Viktor Cohen. In den Räumen, aus denen dieser laut Verkündung seiner Mitstreiter dort wohnende Rechtsextremist die Demonstration fotografierte, lebte Viktor Cohen mit seiner Familie.

Die Berliner Straße 3 – ein Symbol für die aktuellen Zossener Zustände. Man darf gespannt sein, was der private Eigentümer des Hauses, die Zossener Bürger, ihre gewählten Vertreter und die Stadtverwaltung gegen diese Zustände unternehmen werden!

Bilder:

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Am 16.06.10 um 22:15 Uhr kommt im rbb ein Bericht zum Thema Gewässerprivatisierung!!!!

RBB-Beitrag Klartext 09.06.2010

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Das Verhältnis des Stadtverordneten Ralf Markwardt (Plan B) zu den Nazis in Zossen?

http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11817732/61939/Fernsehmagazin-Klartext-sendet-heute-Abend-im-RBB-Bericht.html