Bürgerinitiative “Zossen zeigt Gesicht” erhielt “Band für Mut und Verständigung 2010″
Am Freitag hat Brandenburgs Kulturstaatssekretär Martin Gorholt (SPD) in Potsdam das “Band für Mut und Verständigung 2010″ verliehen. Mehrere Vereine und Bürgerbündnisse aus Brandenburg und Berlin wurden für ihr Engagement gegen Rechtsextremismus ausgezeichnet worden.
Der Preis ging an den Potsdamer “Integrations- und Schulgarten am Schlaatz”, das “Bündnis gegen Rechtsextremismus Wittstock und Umgebung” sowie den “FC Internationale Berlin”. Ein Sonderpreis ging an die “Initiative gegen Rechts Berlin- Friedrichshain” und an die Bürgerinitiative “Zossen zeigt Gesicht”.
Martin Gorholt: “Das sind Menschen, die nicht danach fragen, wer zuständig ist. Sie tun selbst etwas.“ Jörg Wanke von der Bürgerinitiative “Zossen zeigt Gesicht” machte in seiner Dankesrede deutlich, dass es die BI in Zossen auf Grund der Zossener Verhältnisse nicht alleine schaffen kann. Er bat die Landesregierung um Unterstützung, damit die Demokratie in Zossen wieder möglich wird. Auch die Schließungspläne der Zossener Polizeiwache wurden anschließend von der Zossener BI angesprochen. Die Landesregierung wurde aufgefordert, die Schließungspläne der Zossener Wache fallen zu lassen.
Der Preis wird durch das Bündnis der Vernunft gegen Gewalt und Ausländerfeindlichkeit seit 1993 jährlich verliehen. Gegründet wurde das Bündnis 1991 nach ausländerfeindlichen Ausschreitungen.
Carsten Preuß
Aus der kurzen Dankesrede von Jörg Wanke:
“Die Auszeichnung ist für uns ein Ansporn weiterzumachen, denn wir stehen erst am Anfang in dem Bemühen um eine demokratisches Miteinander in Zossen. Wir wissen, machner mag den Namen Zossen im Zusammenhang mit der Auseinandersetztung mit dem Rechtsextremismus gar nicht mehr hören. Zu viel Widersprüchliches und Unverständliches ist hier in den letzten Monaten passiert…. Gerade dewegen möchte ich die Gelegenheit heute nutzen die Landespolitiker um Durchhaltevermögen bei ihrer Unterstützung zu bitten. Ohne die politische und moralische Unterstützung von Außen wird es schwer werden in Zossen…. Die Aktivitäten der Nazis reißen nicht ab und nicht nachvollziehbar sind die neuen Angriffe der Bürgermeisterin Frau Schreiber gegenüber der BI. Inzwischen sind wir von den Unruhestiftern und Nestbeschmutzern zu Linksextremisten anvanciert (Gemeint sind die Äuerungen der Bürgermeisterin gegenüber der Journalistin Dörte Nath – siehe weiter unten der Artikel). Das geht an uns nicht spurlos vorrüber. Im Moment herrscht bei uns eine ziemliche Niedergeschlagenheit und Ratlosigkeit. Inzwischen werden auch die Angriffe der Nazis wieder heftiger. Daher unser Apell an die Politik (im Land und in Zossen): entwicklen sie gemeinsam mit uns einen politischen Weg aus der Krise der Demokratie in Zossen und sprechen sie ein demokratisches Machtwort!”