Presseschau: MAZ vom 10.11.2010 “Mit Trommeln, Rap und Jonglage – Schule Projekttag gegen Fremdenfeindlichkeit”
DABENDORF – Die Sporthalle der Geschwister-Scholl-Schule Zossen verwandelte sich am Montag in eine Manege. Jonglierbälle flogen durch die Luft, Jungen und Mädchen tanzten, machten Musik und sangen. Die 130 Schüler der Jahrgangsstufe neun präsentierten, was sie an diesem Projekttag mit den 14 Künstlern des Berliner Vereins „Interkunst“ auf die Beine gestellt hatten. Die Künstler stammen aus neun verschiedenen Ländern, darunter Afrika, und die Arbeit mit Jugendlichen – ob in Schulen, Jugendgefängnissen oder in Einrichtungen der offenen Jugendarbeit – bildet das Zentrum ihres Schaffens.
Mit den Dabendorfer Schülern arbeiteten die Musiker, Tänzer und Akrobaten in neun verschiedenen Workshops. Zwischen 15 und 20 Teilnehmer konnten sich im Trommeln, afrikanischem Tanz, Breakdance, Capoeira, Rap, Liedermaching, Zirkus, Jonglieren und Körpertheater ausprobieren. Weil einige der Künstler weder Deutsch noch Englisch sprechen, war die Verständigung zum Teil nur mit Händen und Füßen möglich. Doch sie funktionierte. Elisa Schmidtke, die als Sozialpädagogin an der Geschwister-Scholl-Schule arbeitet, freute sich über die gute Resonanz: „Die Schüler waren sehr offen und engagiert“, lautet ihr Fazit. Und auch von den Workshopleitern war die Sozialpädagogin begeistert: „Die Künstler sind auf ihrem Gebiet alle Spezialisten.“
Gemeinsam mit dem Schulleiter Burghard Sattler, Jörg Wanke von der Bürgerinitiative „Zossen zeigt Gesicht“, dem mobilen Beratungsteam und Christiane Witt, der Integrations- und Gleichstellungsbeauftragten für den Landkreis Teltow-Fläming, hat sie den Projekttag organisiert. Den Kontakt zum Landkreis stellten die Künstler vor zwei Jahren über Christiane Witt her, wie Interkunst-Organisator Til Dellers berichtet. In Luckenwalde wurde die Aktion 2008 erstmals umgesetzt. Im vergangenen Jahr war Interkunst in einer Schule in Dahlewitz zu Gast. „Der Projekttag soll regelmäßig im Landkreis veranstaltet werden“, sagt Elisa Schmidtke. Finanziert wurde er in diesem Jahr über das Netzwerk für Demokratie, den Landkreis, den Förderverein der Schule sowie die Landeszentrale für politische Bildung.
Hintergrund der Aktion ist die wachsende Fremdenfeindlichkeit in der Region. Der Projekttag soll vorbeugen, dass Jugendliche sich rechtsradikalen Gruppen anschließen. „Wir wollen Toleranz und Demokratie fördern, indem die Schüler Menschen anderer Kulturen kennen lernen“, betont Elisa Schmidtke. (Von Steffi Bojahr)