Haus der Demokratie in Zossen steht nicht vor dem Aus!

zzgIn wenigen Wochen jährt sich ein unrühmliches Kapitel in der Geschichte der Stadt Zossen: Am 23. Januar 2010 wurde das Haus der Demokratie (HdD) von Rechtsextremen in Brand gesteckt und vernichtet.

Die Bürgerinitiative Zossen zeigt Gesicht, die sich für mehr Demokratie und gegen die Ausbreitung des Rechtsextremismus in der Stadt engagiert, hat sich nach diesem furchtbaren Ereignis nicht aufgelöst. Im Gegenteil, wir erleben bis auf den heutigen Tag eine breite Unterstützung von Personen und Institutionen auch weit über die Stadtgrenzen hinaus. Beispielhaft seien das Aktionsbündnis Tolerantes Brandenburg, die Akademie der Künste zu Berlin, Landesministerien und auch der Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg genannt.

Gemeinsam mit dem BAZ e.V., dem Träger des HdD, suchten wir ein neues Domizil. Von Beginn an stand uns der Landkreis helfend zu Seite und bot auch finanzielle Unterstützung für den Wiederaufbau an.

Noch vor dem Sommer 2010 wurde ein neues Gebäude mit der Fischerstraße 26 gefunden, das mit viel Kraft und einem enormen finanziellen Aufwand saniert werden müsste. Es wurde ein neuer Trägerverein gegründet, der Verein Haus der Demokratie. Handwerker, eine Architektin aus der Region und Fachleute des Landkreises unterstützten uns bei ersten Gedanken zur Planung. Gleichzeitig begannen Verein und Bürgerinitiative gemeinsam mit Jungendlichen aus dem Land Brandenburg das Grundstück aufzuräumen und das Gebäude zu entkernen. Die bisherigen mich geringen Kosten konnten dank der Spenden, die die BI für den Aufbau eines neuen Hauses der Demokratie erhalten hatte, gedeckt werden.

Bis zu diesem Zeitpunkt schienen sich Stadtverwaltung und Bürgermeisterin nicht für unser Vorhaben zu interessieren. Im einem Brief vom 21.9.2010 , der die BI, leider nicht den Verein als Ansprechpartner, vorab als Fax erreichte, wurden wir von Frau Schreiber informiert, dass die Stadt das Vorkaufsrecht für das Objekt in der Fischerstraße 26 ausüben wolle. Zum einen, um „die Immobilie für die Bürgerinitiative vor dem Abriss zu sichern“ und um dort ein Haus der Vereine zu schaffen. Wie wir aus der MAZ erfahren haben, stand ein Abriss nie zur Debatte. Auch will der HdD-Verein kein Haus der Vereine bauen. Und die BI Zossen zeigt Gesicht braucht keine Heimstatt, die finden wir mittlerweile überall in der Stadt und ihren Ortsteilen. Was als Idee in der Bi geboren wurde und, was die Stadt braucht, ist ein Haus der Demokratie, von Bürgern und für Bürger, die sich dort in politischen, kulturellen und sozialen Projekten unabhängig von Politik, Wirtschaft und Verwaltung engagieren wollen. Das weiß auch die Bürgermeisterin.

Die Stadt hat inzwischen das Vorkaufsrecht wahrgenommen, der Landkreis wird keinen Widerspruch einlegen. Ein verabredetes Gespräch zwischen Verein und Bürgermeisterin, am 16.12., ließ Frau Schreiber kurzfristig absagen.

Stattdessen erfahren wir auf der Internetplattform der Zossener Wählergemeinschaft Plan B von deren Sprecher Thomas Böhm am 18.12., dass es mit der Stadt und ihrer Bürgermeisterin von Plan B in Zossen kein Haus der Demokratie geben wird. Unmissverständlich schreibt der Plan-B-Sprecher, dass die Stadt und ihre Bürgermeisterin nie ein Interesse an einem solchen Haus hatte. Unser Antwort: Um Demokratie leben und praktizieren zu können, muss man sie verstehen und durchsetzen wollen, müssen Toleranz und gegenseitige Achtung an oberster Stelle stehen. Und: Der Verein Haus der Demokratie und die BI Zossen zeigt Gesicht werden sich in ihrem Bemühen um Toleranz, für Demokratie und gegen Fremdenhass von diesen politischen Machtkämpfen nicht beeindrucken lassen.

Peter Schmitt

Vorsitzender Verein HdD

Jörg Wanke

BI Zossen zeigt Gesicht