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Ein Mann, ein Wort – Hannes Wader in Zossen
Mit einem Querschnitt aus seiner langen Schaffensphase als Liedermacher begeisterte Hannes Wader die Zuhörer am 24.11. 2010 in der ausverkauften Zossener Kirche. Zufrieden zeigten sich auch die Veranstalter Andreas Domke und Carsten Preuß.
Neben den eigenen Liedern hatte Wader auch zahlreiche Lieder von Kollegen mitgebracht. Eines seiner großen Vorbilder ist die amerikanische Folklegende Pete Seeger. Er inspirierte ihn beispielsweise, den Song „Turn turn turn“, der in den 1960er Jahren in der Version der Byrds bekannt geworden ist, zu übersetzen. Marlene Dietrich habe den Song auch mal auf Deutsch gesungen, aber seine eigene Übersetzung gefalle ihm besser.
Tom Paxtons “Last thing on my mind”, wollte er schon vor 40 Jahren ins deutsche übertragen „Jetzt hat es endlich geklappt. Es ist doch schön, dass ich so zuverlässig bin. Ein Mann, ein Wort“, sagte Hannes Wader lächelnd.
Überraschend war der eindrucksvolle Blues- Song „Die Mine“. Dabei lässt er das Bottleneck sanft über die Saiten gleiten, damit der unverwechselbare Sound der Slide- Gitarre entstehen kann.
Auch jetzt noch macht der milder gewordene Liedermacher aus seiner linken Gesinnung kein Hehl. Hannes Wader, im Juni 68 geworden, bekannte, dass er nun im doppelten Sinne ein 68er ist. Tief unter die Haut geht nach wie vor „Die Moorsoldaten“, ein von den Häftlingen des Konzentrationslagers Börgermoor 1933 geschaffenes Lied.
Hochaktuell ist der Text des alten Wader- Songs „Trotz alledem“, in dem der Sänger die Geld- und Machtgier der großen Konzerne aufs Korn nimmt und sich fragt, ob es doch noch einen neuen Sozialismus geben kann, der nicht die Fehler der alten Diktaturen wiederholt.
Ein schöner, nachdenklicher Abend bleibt vielen Zuschauern in Erinnerung.
Presseschau: MAZ vom 10.11.2010 “Mit Trommeln, Rap und Jonglage – Schule Projekttag gegen Fremdenfeindlichkeit”
DABENDORF – Die Sporthalle der Geschwister-Scholl-Schule Zossen verwandelte sich am Montag in eine Manege. Jonglierbälle flogen durch die Luft, Jungen und Mädchen tanzten, machten Musik und sangen. Die 130 Schüler der Jahrgangsstufe neun präsentierten, was sie an diesem Projekttag mit den 14 Künstlern des Berliner Vereins „Interkunst“ auf die Beine gestellt hatten. Die Künstler stammen aus neun verschiedenen Ländern, darunter Afrika, und die Arbeit mit Jugendlichen – ob in Schulen, Jugendgefängnissen oder in Einrichtungen der offenen Jugendarbeit – bildet das Zentrum ihres Schaffens.
Mit den Dabendorfer Schülern arbeiteten die Musiker, Tänzer und Akrobaten in neun verschiedenen Workshops. Zwischen 15 und 20 Teilnehmer konnten sich im Trommeln, afrikanischem Tanz, Breakdance, Capoeira, Rap, Liedermaching, Zirkus, Jonglieren und Körpertheater ausprobieren. Weil einige der Künstler weder Deutsch noch Englisch sprechen, war die Verständigung zum Teil nur mit Händen und Füßen möglich. Doch sie funktionierte. Elisa Schmidtke, die als Sozialpädagogin an der Geschwister-Scholl-Schule arbeitet, freute sich über die gute Resonanz: „Die Schüler waren sehr offen und engagiert“, lautet ihr Fazit. Und auch von den Workshopleitern war die Sozialpädagogin begeistert: „Die Künstler sind auf ihrem Gebiet alle Spezialisten.“
Gemeinsam mit dem Schulleiter Burghard Sattler, Jörg Wanke von der Bürgerinitiative „Zossen zeigt Gesicht“, dem mobilen Beratungsteam und Christiane Witt, der Integrations- und Gleichstellungsbeauftragten für den Landkreis Teltow-Fläming, hat sie den Projekttag organisiert. Den Kontakt zum Landkreis stellten die Künstler vor zwei Jahren über Christiane Witt her, wie Interkunst-Organisator Til Dellers berichtet. In Luckenwalde wurde die Aktion 2008 erstmals umgesetzt. Im vergangenen Jahr war Interkunst in einer Schule in Dahlewitz zu Gast. „Der Projekttag soll regelmäßig im Landkreis veranstaltet werden“, sagt Elisa Schmidtke. Finanziert wurde er in diesem Jahr über das Netzwerk für Demokratie, den Landkreis, den Förderverein der Schule sowie die Landeszentrale für politische Bildung.
Hintergrund der Aktion ist die wachsende Fremdenfeindlichkeit in der Region. Der Projekttag soll vorbeugen, dass Jugendliche sich rechtsradikalen Gruppen anschließen. „Wir wollen Toleranz und Demokratie fördern, indem die Schüler Menschen anderer Kulturen kennen lernen“, betont Elisa Schmidtke. (Von Steffi Bojahr)